Jahr für Jahr veranstaltet der ASB Berlin die Landesmeisterschaften im Rettungsschwimmen und schon seit einigen Jahren nimmt auch die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus Dresden daran teil.
Dieses Jahr haben die Sachsen die Einladung ihrerseits zum 9. April 2016 zu Ihren eigenen DRK Meisterschaften erwidert.
Mit einer Herren- und einer gemischten Mannschaft gingen wir an den Start und konnten unser Können mit dem der Wasserwachten aus Sachsen und Thüringen messen.
Freitagnachmittag ging es los, denn der Wettkampf begann Samstag schon um 8 Uhr in der Früh, die Anmeldung sogar schon um 7 Uhr.
Mit dem Mannschaftstransportwagen (MTW) des Wasserrettungsdienstes und einem weiteren Auto wurden die insgesamt 11 Starter und Starterinnen samt Gepäck eingesammelt und es ging rauf auf die Autobahn Richtung Dresden.
Ziel war jedoch nicht unsere Unterkunft, sondern die Schwimmhalle in Bühlau. Dort hatten wir Gelegenheit gemeinsam mit der Wasserwacht Dresden nochmals ein kurzes Training durchzuführen und letzte Fragen zu klären.
Erst danach ging es dann in den DRK Kreisverband Dresden, wo wir untergebracht waren.
Die Devise für den Abend lautete dann: Sachen ausladen, Betten aufbauen, Abendbrot essen und schnell ins Bett gehen, da der Wecker am nächsten Morgen schon 6.00 Uhr klingelt und ein ereignisreicher Tag bevorsteht.
Nach dem Frühstück gestärkt fuhren die Mannschaftsbetreuer schon mal vor, um die Mannschaften anzumelden. Der Rest hatte noch kurz Zeit, um die Sachen für den Tag zusammen zu packen und dann auch zum Landesverbandsgebäude des DRK zu fahren, nur wenige Minuten vom Kreisverband direkt am Alberthafen gelegen.
Nach einer kurzen Begrüßung der Landesvorstände von Sachsen und Thüringen ging es dann zum eigentlichen Wettbewerb über. Hier trennten sich dann auch die Wege unserer zwei Mannschaften, denn die Herren sollten am Vormittag den schwimmerischen Teil erledigen, während die gemischte Mannschaft zuerst den EH-Parcours antreten durfte.
Die Herren fuhren mit einer eigens organisierten Straßenbahn als Sonderfahrt einmal quer durch die Stadt zur Schwimmhalle Prohlis, während die gemischte Mannschaft nur ein paar hundert Meter zum Hafengelände laufen musste, wo 16 Einzelstationen aufgebaut waren.
Für die Herren ging es dann für die sportlichen Herausforderungen in die Schwimmhalle mit lediglich vier 25m Kurzbahnen. Zu den Wasserrettungsdisziplinen, die in 6 Staffeln auf Zeit absolviert wurden, gehörten u.a. das Flossenschwimmen (4x50m), Streckentauchen mit anschließendem Sprint (4x50m), Kleiderschwimmen 4x50m inklusive Entkleiden im Wasser, Retten mit Gurt und Leine (3x 50m), hier jedoch nur mit einem Zieher, einem Schwimmer und einem Leinenführer und natürlich das Rettungsschwimmen, also das Transportieren Verunfallter im Wasser 4x25m lang. In einer abschließenden kombinierten Übung mussten die Mannschaften u.a. gemeinsam mit Flossen, tauchend oder bekleidet Rettungsübungen auf Zeit durchführen.
Im EH-Parcours ging es derweil für unsere Gemischte Mannschaft nach einer kurzen Wartezeit direkt mit einer schnellen Blaulichtfahrt zur ersten Einsatzübung.
Die Person klagt über heftigen Brustschmerz, ausstrahlende Schmerzen, Beklemmung; alles klar: Verdacht auf Herzinfarkt!
Eine Gruppe versorgt die Patientin, die andere kümmert sich um deren Freundin, während der Einsatzleiter den Überblick behält und über die Leitstelle Rettungswagen und Notarzt anfordert.
Nach jedem Szenario gibt es eine kurze Pause, um wieder zu Atem zu kommen und sich selbst mit Trinken und einem kleinen Snack wieder fit zu machen.
Weiter geht’s mit einem Sturz aus großer Höhe. Patienten nicht bewegen, Stifneck anlegen, betreuen bis der RTW kommt, Angehörige betreuen. Die (Jugend-)Feuerwehr rufen, welche die Katze vom Baum rettet.
Danach mal etwas Neues: anstatt selbst eine Theorieprüfung zu schreiben, sitzen wir ausnahmsweise auf der anderen Seite als Prüfer und korrigieren eine Rettungsschwimmerprüfung. Fehler müssen erklärt und Fragen der „Prüflinge“ besprochen werden, um am Ende zu entscheiden, ob der Prüfling bestanden hat oder nicht.
Weniger anstrengend als der Rest war als Nächstes eine Sportverletzung und eine kleine Schnittwunde zu behandeln. Einfaches Betreuen und Überweisung an den eigenen Arzt waren hier die Lösung.
Danach etwas, was bei keiner Erste Hilfe Überprüfung fehlen kann: die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Per Losverfahren bekommt jeder eine Puppe, dabei auch eine Kinder- und eine Säuglingspuppe.
Eine der schwierigeren Stationen war eine Amputationsverletzung durch eine Axt.
Druckverband, Schocklagerung, Amputat sicherstellen.
Nächstes Szenario: Sturz am Wasser. Schwimmwesten anziehen, Knöchel schienen, umlagern auf das Tragetuch und vom Wasser an Land transportieren und an den RTW übergeben.
Die nächste Pause war etwas Besonderes: mit den Rettungsboot ging es einmal quer durch den Hafen, wobei ein wenig über Bootstechnik gefachsimpelt werden konnte.
Als letzte Situation gab es dann eine unglücklich endende Bootstour mit viel Alkohol und Drogen. Unterkühlung, Erbrechen und Wahnvorstellungen waren die Folgen, die es zu erkennen und behandeln galt.
Zum Mittagsessen ging es dann wieder in den Landesverband zu leckerem Thai-Hähnchen oder Bolognese, um frisch gestärkt den jeweils zweiten Teil des Wettkampfes anzutreten. Nach einem fliegenden Wechsel an der Straßenbahn ging es für die gemischte Mannschaft nun zum schwimmerischen Part über und die Herrenmannschaft durfte sich am Erste Hilfe Parcours versuchen. Für die Männer gab es dabei eine andere Reihenfolge, sie begannen mit der feucht-fröhlichen Bootstour und endete dafür mit der Knöchelfraktur am Wasser. Dadurch kamen sie leider nicht in den Genuss der Rettungsbootfahrt durch den Hafen.
Am Abend gab es dann für alle Teilnehmer, Schiedsrichter und Darsteller ein großes Buffet und zum Schluss die Siegerehrung. Wir als Mannschaften des ASB starteten leider außerhalb der Wertung, hätten uns jedoch als 5. Platz bei den Herren und 7. Platz bei der gemischten Wertung sehr gut geschlagen.
Danach ging es wieder zurück in den Kreisverband, um mit unseren Gastgebern einen schönen letzten Abend in Dresden zu verbringen.
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen wurden die Taschen gepackt und alles gesäubert, damit um 10:30 Uhr die Autos bestiegen und die Heimreise angetreten werden konnte.
Bericht:
C. Lach
F. Lukas
Teilnehmer:
Kako, Luise, Luisa, Monti, Frido, Pascal, Philipp, Kevin, Maxim, Clemens, Flo, Eddy